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Читем онлайн Ох уж этот Мюллер... Пять немецких детективов для начального чтения - Felix Und Theo

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«Nein, da irren Sie sich (тут Вы заблуждаетесь), Ilona. Ihren Namen habe ich eben (как раз = дело в том, что) auf einem Briefumschlag gelesen. Und das Treffen in der Bibliothek war wirklich ein Zufall. Aber mit Ihrer Vermutung (с Вашим предположением) haben Sie Recht (Вы правы). Ich bin Privatdetektiv und von Frau Schönfeld beauftragt (наделен поручением), ihren Neffen zu suchen. Sie macht sich Sorgеn (обеспокоена), weil Sie, also Sie und Joachim nicht nach Berlin zurückgekommen sind.»

«So, so. Die Tante macht sich Sorgen. Dabei weiß sie doch genau (точно), warum wir nicht zurückkommen.»

«Aber warum, wenn ich fragen darf (если можно спросить)?» fragt Müller neugierig.

«Also, Herr Privatdetektiv, dann will ich auch mal ehrlich (честной, откровенной) zu Ihnen sein. Joachim hat ziemliche Schulden (довольно большие долги, die Schuld). Ich weiß nicht bei wem und warum. Ich weiß nur, dass es in letzter Zeit immer öfter Anrufe (звонки, der Anruf) gegeben hat, Anrufe von ziemlich unfreundlichen (от нелюбезных, грубых) Herren. Eines Abends (однажды вечером), vor ungefähr (приблизительно) zwei Wochen, haben zwei dieser Leute vor dem Haus auf Joachim gewartet, und es wäre beinahe (почти) zu einer Schlägerei (до драки, sich schlagen – драться) gekommen . Joachim ist davongelaufen (убежал) und seitdem (с тех пор) nicht wieder gekommen...»

«Nimmt Joachim, äh Drogen (принимает наркотики)...?»

«Ha, typisch Detektiv! Joachim und Drogen, so ein Quatsch (такая чепуха, m)! Ich bin mit Joachim seit Jahren befreundet (знакома, в дружеских отношениях) und müsste (должна была бы) das wissen. Quatsch! Joachim raucht nicht (не курит), trinkt nicht und nimmt keine Drogen! Er treibt Sport (занимается спортом) und achtet sehr auf seine Gesundheit (следит за совим здоровьем, обращает внимание на свое здоровье)...»

«Entschuldigen Sie, es war halt (просто вот) so eine Vermutung... Und wissen Sie wirklich nicht, wie er zu diesen Schulden gekommen ist (как так вышло, что у него эти долги)?»

«Nein, ich sagte doch, ich weiß es nicht. Glauben (поверьте) Sie mir, ich täte alles (я бы все сделала, tun), um (чтобы) Joachim zu helfen! Im Gegensatz zu (в противоположность к...) seiner Tante!»

«Weiß Frau Schönfeld von diesen Schulden?»

«Ja, äh, eigentlich nein. Joachim hat vor ein paar Wochen mit ihr telefoniert und sie gebeten, ob sie ihm Geld leihen (одолжить) könnte (не могла ли бы), aber Tante Sophie hat abgelehnt (отклонила, отказалась) und meinte, dass sie uns das ganze Studienjahr unterstützt hat (поддерживала, die Stütze – опора, sich auf etwas stützen – опираться), und Joachim müsste endlich (наконец) auf eigenen Füßen stehen (на собственных ногах). Sie hätte uns nur das Geld für die Flugtickets leihen müssen. In Berlin haben wir immer neben dem Studium gejobbt (подрабатывали) und Geld verdient (зарабатывали)... aber hier in New York...»

12

«Guten Morgen, Fräulein Ilona. Kann ich mal kurz reinkommen...?»

Müller steht vor der gesicherten Haustüre, 35. Straße, und eine verschlafene Ilona guckt durch den Türspalt.

«Ach Sie sind's. Moment.»

Sie löst die Sperrkette und lässt Müller herein.

«Trinken Sie einen Kaffee mit mir?» fragt Ilona auf dem Weg in die Küche.

«Gerne, ich habe auch noch nicht gefrühstuckt», antwortet Müller und schaut sich in der Wohnung um.

Viele Bilder hängen an der Wand. Starke Farben, kaum erkennbare Gegenstände, aber alle vermutlich vom gleichen Maler.

Durch eine geöffnete Tür sieht er in einen großen hellen Raum, in dem viele Leinwände an den Wänden lehnen. In den Regalen stehen Farbtöpfe, alte Konservendosen mit Pinseln, Papierrollen, und an einem Haken hängt ein total mit Farbe bekleckter Overall.

Gegеnüber von dem Atelier ist die Tür ebenfalls nicht ganz geschlossen. An einer quer durch den Raum gespannten Wäscheleine hängen Kleider und Hosen, Hemden, Jeans.

«Kaffee ist fertig!» ruft Ilona aus der Küche.

Müller folgt der Stimme und kommt in eine gemütliche Küche, mit großem runden Tisch. Regale aus alten Obstkisten sind gefüllt mit Geschirr und Lebensmitteln. Sehr gemütlich und lebendig.

Müller setzt sich an den Tisch, eine große Tasse mit Milchkaffee vor sich. Neben einem Blumentopf, der mitten auf dem Tisch steht, liegen Briefe und Umschläge. Auf einem steht: 'Miss Ilona Schmidt, c/o Schönfeld, 204, 35th street...'.

«Ja, Fräulein Schmidt, da bin ich schon wieder. Ich denke, wir sollten offen miteinander reden...»

«Ich habe gleich gedacht, dass Sie sowas wie ein Detektiv sind...»

Müller schaut erstaunt über den Rand seiner Tasse.

«Ich, Detektiv? Wie kommen Sie darauf?»

«Es war bestimmt kein Zufall, dass wir uns im Goethe-Institut getroffen haben. Wahrscheinlich haben Sie mir nachspioniert...»

«Nein, da irren Sie sich, Ilona. Ihren Namen habe ich eben auf einem Briefumschlag gelesen. Und das Treffen in der Bibliothek war wirklich ein Zufall. Aber mit Ihrer Vermutung haben Sie Recht. Ich bin Privatdetektiv und von Frau Schönfeld beauftragt, ihren Neffen zu suchen. Sie macht sich Sorgen, weil Sie, also Sie und Joachim nicht nach Berlin zurückgekommen sind.»

«So, so. Die Tante macht sich Sorgen. Dabei weiß sie doch genau, warum wir nicht zurückkommen.»

«Aber warum, wenn ich fragen darf?» fragt Müller neugierig.

«Also, Herr Privatdetektiv, dann will ich auch mal ehrlich zu Ihnen sein. Joachim hat ziemliche Schulden. Ich weiß nicht bei wem und warum. Ich weiß nur, dass es in letzter Zeit immer öfter Anrufe gegeben hat, Anrufe von ziemlich unfreundlichen Herren. Eines Abends, vor ungefähr zwei Wochen, haben zwei dieser Leute vor dem Haus auf Joachim gewartet, und es wäre beinahe zu einer Schlägerei gekommen. Joachim ist davongelaufen und seitdem nicht wieder gekommen...»

«Nimmt Joachim, äh Drogen...?»

«Ha, typisch Detektiv! Joachim und Drogen, so ein Quatsch! Ich bin mit Joachim seit Jahren befreundet und müsste das wissen. Quatsch! Joachim raucht nicht, trinkt nicht und nimmt keine Drogen! Er treibt Sport und achtet sehr auf seine Gesundheit...»

«Entschuldigen Sie, es war halt so eine Vermutung... Und wissen Sie wirklich nicht, wie er zu diesen Schulden gekommen ist?»

«Nein, ich sagte doch, ich weiß es nicht. Glauben Sie mir, ich täte alles, um Joachim zu helfen! Im Gegensatz zu seiner Tante!»

«Weiß Frau Schönfeld von diesen Schulden?»

«Ja, äh, eigentlich nein. Joachim hat vor ein paar Wochen mit ihr telefoniert und sie gebeten, ob sie ihm Geld leihen könnte, aber Tante Sophie hat abgelehnt und meinte, dass sie uns das ganze Studienjahr unterstützt hat, und Joachim müsste endlich auf eigenen Füßen stehen. Sie hätte uns nur das Geld für die Flugtickets leihen müssen. In Berlin haben wir immer neben dem Studium gejobbt und Geld verdient... aber hier in New York...»

Kann ich mal kurz reinkommen...?

Ach Sie sind's. Moment.

Trinken Sie einen Kaffee mit mir?

Kaffee ist fertig!

Ich denke, wir sollten offen miteinander reden...

Ich habe gleich gedacht, dass Sie sowas wie ein Detektiv sind.

Wie kommen Sie darauf?

Es war bestimmt kein Zufall.

Nein, da irren Sie sich, Ilona.

Aber mit Ihrer Vermutung haben Sie Recht.

So, so. Die Tante macht sich Sorgen.

Aber warum, wenn ich fragen darf?

So ein Quatsch!

13

Den Nachmittag verbringt Müller mit touristischem Pflichtprogramm (обязательная программа, die Pflicht – долг, das Programm): 'Little Italy', 'Chinatown' und schließlich, genau wie es der Reiseführer vorschreibt (предписывает): ein Besuch auf dem 'World Trade Center'. Die Stadt in der Abenddämmerung (в вечерних сумерках), ein Lichtermeer (море огней, das Licht, das Meer), wunderbar und atemberaubend (захватывающе дух, дыхание, der Atem – дыхание, rauben – похищать, лишать, грабить).

Aber in Müllers Kopf dreht sich (поворачивается, крутится) alles um (вокруг) den verschwundenen Joachim. Entdeckt (откроет, обнаружит) er auf der einen Seite (на одной странице) ein Stückchen Wahrheit (немножко: «кусочек» правды, истины, f), bedeutet dies (означает это), dass jemand anderes (кто-то другой) gelogen hat (солгал, lügen)...

Was weiß Frau Schönfeld wirklich?

Für den Weg zurück zum Hotel nimmt Müller ein Taxi und lernt (учит = узнаёт, учится понимать, понимает теперь), dass Fliegen vielleicht doch nicht die gefährlichste Fortbewegung ist (самый опасный способ передвижения, sich bewegen – двигаться). Der Taxifahrer war früher sicherlich (наверняка) Stuntman (каскадер), und Müller ist froh (рад), dass er lebend (живым) das Hotel errreicht (достигает).

«Mister Muller, there is a message for you!» Der Rezepzionist hält Müller ein Blatt (листок) entgegen (протягивает: «держит навстречу»).

Hallo Chef!

Schöne Grüße aus Berlin!

Viel Spaß (много удовольствия, m) im Urlaub!!

Rufe um 21.00 Ortszeit an!

Bea

Müller bedankt sich (благодарит) und fährt auf sein Zimmer.

Er liest das Fax noch einmal und ist sehr zerknirscht (раздавлен).

Bea, die gute Bea. Und er hat sie verdächtigt (подозревал), als Erpresserin zu arbeiten... Das war wohl (видимо, пожалуй) der Ahornsirop, der gestern seine Gedanken verklebt (склеил) hat. Er holt sich ein Bier und legt sich aufs Bett.

In einer Programmzeitschrift (в журнале с программой) studiert er die Sendungen (передачи, die Sendung). Nur Serien (сериалы, die Serie). Müller hasst (ненавидит) Serien. Die guten Programme, vor allem (прежде всего) Spielfilme (художественные фильмы, der Film), kommen nur auf 'Pay-TV'.

Was soll's (что делать, ничего не поделаешь), Kino kostet auch Geld, denkt Müller und wählt (выбирает) den Film 'White men can't jump'. Ein junger Weißer freundet sich mit einem Schwarzen an (заводит дружбу с...), und zusammen spielen sie Street-Basketball. Immer zwei gegen zwei, und dabei (при этом) geht es immer um Geld (речь идет все время о деньгах), zum Teil (частично = порою) um viel Geld. Als die beiden einmal verlieren (проигрывают: «теряют»), kommen sie in arge Bedrängnis (попадают в ужасно стесненное положение, bedrängen – стеснять, притеснять) und...

Mit einem Satz (одним рывком, m) springt Müller vom Bett auf.

«Das ist es (вот оно, вот в чем дело)!» ruft er laut. «Wettschulden (долги, когда бьются об заклад, игровые долги, wetten – биться об заклад, спорить на деньги)!»

Im gleichen Moment klingelt das Telefon. Bea.

«Wie haben Sie mich gefunden, Bea?»

«Arbeite ich nun bei einem Privatdetektiv oder nicht, Chef? Das war ganz einfach (очень: «совсем» просто). Ich bin eine Woche früher (неделю тому назад) aus dem Urlaub zurückgekommen, und Sie waren nicht da. Aber auf Ihrem Schreibtisch lag ein Prospekt mit Amerikareisen, und dann habe ich im Reisebüro angerufen, die Adresse stand auf dem Prospekt, und die Dame hat mir bestätigt (подтвердила), dass Sie eine Reise nach New York gebucht haben (заказали). Und der Rest (остаток, остальное) war ganz einfach, Hotel Lexington...»

«Dann hat Ihnen nicht Frau Schönfeld gesagt, dass ich hier bin?»

«Sophie? Was hat Ihre Reise mit Sophie zu tun (какое отношение имеет...)?»

«Ach Bea, das ist eine lange Geschichte (долгая история). Ich bin beruflich (в командировке), also sozusagen (так сказать) im Auftrag (по поручению, m) von Frau Schönfeld hier.»

«Super, Chef! Ein Auftrag in New York! Brauchen Sie keine Assistentin? Ich nehme die nächste Maschine (сяду на следующий же самолет)!»

«Ach, Bea, ich bin so froh, dass Sie wieder da sind. Ich habe da einen ziemlich verwickelten Fall (довольно запутанный случай) zu klären (прояснить, расследовать). Joachim, äh, ich meine der Neffe von Frau Schönfeld, ist hier. Nein, äh, er ist nicht hier, ich suche ihn sozusagen, ach ich bin ganz durcheinander (в замешательстве, запутался: «одно через другое, через друг друга»). Ich bin froh, dass Sie zurück sind!»

«Aber, aber Chef. Ich war doch bloß (только, всего лишь) im Urlaub!»

«Ja, warum sind Sie denn früher zurückgekommen? Sie wollten doch mit Ihrem Freund, äh, vier Wochen, äh...»

«Pah, Männer!»

Müller fragt nicht weiter. Er ist sehr froh.

«Ich brauche Sie vielleicht wirklich, Bea. Aber besser in Berlin. Sie müssen in den nächsten Tagen ein paar Dinge (несколько вещей, das Ding) mit Frau Schönfeld besprechen (обсудить). Ich glaube nämlich (именно = дело в том, что), dass ich gerade vorhin (только что) den Fall aufgeklärt (прояснил) habe...!»

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