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Читем онлайн Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied - Автор Неизвестен -- Мифы. Легенды. Эпос. Сказания

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nicht zürnet, da rath, ich hinzugehn."

Der Rath war manchem Degen zu großem Leide

geschehn.

999 Siegfried den Recken zwang des Durstes Noth;

Den Tisch hinwegzurücken der Held alsbald gebot:

Er wollte vor die Berge zu dem Brunnen gehn.

Da war der Rath aus Arglist von den Degen geschehn.

1000 Man hieß das Wild auf Wagen führen in das Land,

Das da verhauen hatte Siegfriedens Hand.

Wer es auch sehen mochte, sprach großen Ruhm

ihm nach.

Hagen seine Treue sehr an Siegfrieden brach.

1001 Als sie von dannen wollten zu der Linde breit,

Da sprach von Tronje Hagen: "Ich hörte jederzeit,

Es könne Niemand folgen Kriemhilds Gemahl,

Wenn er rennen wolle; hei! schauten wir das einmal!"

1002 Da sprach von Niederlanden der Degen kühn und gut:

"Das mögt ihr wohl versuchen: wenn ihr mit mir thut

Einen Wettlauf nach dem Brunnen? Soll das geschehn,

So habe der gewonnen, den wir den vordersten sehn."

1003 "Wohl, laßt es uns versuchen," sprach Hagen der Degen.

Da sprach der starke Siegfried: "So will ich mich legen,

Verlier ich, euch zu Füßen nieder in das Gras."

Als er das erhörte, wie lieb war König Gunthern das!

1004 Da sprach der kühne Degen: "Noch mehr will

ich euch sagen:

Gewand und Gewaffen will ich bei mir tragen,

Den Wurfspieß samt dem Schilde und all mein

Birschgewand."

Das Schwert und den Köcher um die Glieder schnell

er band.

1005 Die Kleider vom Leibe zogen die Andern da:

In zwei weißen Hemden man beide stehen sah.

Wie zwei wilde Panther liefen sie durch den Klee;

Man sah bei dem Brunnen den schnellen Siegfried

doch eh.

1006 Den Preis in allen Dingen vor Manchem man ihm gab.

Da löst’ er schnell die Waffe, den Köcher legt’ er ab,

Den starken Spieß lehnt’ er an den Lindenast.

Bei des Brunnens Fluße stand der herrliche Gast.

1007 Die höfsche Zucht erwies da Siegfried daran;

Den Schild legt’ er nieder, wo der Brunnen rann;

Wie sehr ihn auch dürstete, der Held nicht eher trank

Bis der König getrunken; dafür gewann er übeln Dank.

1008 Der Brunnen war lauter, kühl und auch gut;

Da neigte sich Gunther hernieder zu der Flut.

Als er getrunken hatte, erhob er sich hindann:

Also hätt auch gerne der kühne Siegfried gethan.

1009 Da entgalt er seiner höfschen Zucht; den Bogen

und das Schwert

Trug beiseite Hagen von dem Degen werth.

Dann sprang er zurücke, wo er den Wurfspieß fand,

Und sah nach einem Zeichen an des Kühnen Gewand.

1010 Als der edle Siegfried aus dem Brunnen trank,

Er schoß ihn durch das Kreuze, daß aus der Wunde

sprang

Das Blut von seinem Herzen an Hagens Gewand.

Kein Held begeht wohl wieder solche Unthat nach

der Hand.

1011 Den Gerschaft im Herzen ließ er ihm stecken tief.

Wie im Fliehen Hagen da so grimmig lief,

So lief er wohl auf Erden nie vor einem Mann!

Als da Siegfried Kunde der schweren Wunde gewann,

1012 Der Degen mit Toben von dem Brunnen sprang;

Ihm ragte von der Achsel eine Gerstange lang.

Nun wähnt’ er da zu finden Bogen oder Schwert,

Gewiß, so hätt er Hagnen den verdienten Lohn gewährt.

1013 Als der Todwunde da sein Schwert nicht fand,

Da blieb ihm nichts weiter als der Schildesrand.

Den rafft’ er von dem Brunnen und rannte Hagen an:

Da konnt ihm nicht entrinnen König Gunthers

Unterthan.

1014 Wie wund er war zum Tode, so kräftig doch er schlug,

Daß von dem Schilde nieder wirbelte genug

Des edeln Gesteines; der Schild zerbrach auch fast:

So gern gerochen hätte sich der herrliche Gast.

1015 Da muste Hagen fallen von seiner Hand zu Thal;

Der Anger von den Schlägen erscholl im Wiederhall.

Hätt er sein Schwert in Händen, so wär er Hagens Tod.

Sehr zürnte der Wunde, es zwang ihn wahrhafte Noth.

1016 Seine Farbe war erblichen; er konnte nicht mehr stehn.

Seines Leibes Stärke muste ganz zergehn,

Da er des Todes Zeichen in lichter Farbe trug.

Er ward hernach betrauert von schönen Frauen genug.

1017 Da fiel in die Blumen der Kriemhilde Mann.

Das Blut von seiner Wunde stromweis nieder rann.

Da begann er die zu schelten, ihn zwang die große Noth

Die da gerathen hatten mit Untreue seinen Tod.

1018 Da sprach der Todwunde: "Weh, ihr bösen Zagen,

Was helfen meine Dienste, da ihr mich habt erschlagen?

Ich war euch stäts gewogen und sterbe nun daran.

Ihr habt an euern Freunden leider übel gethan.

1019 "Die sind davon bescholten, so viele noch geborn

Werden nach diesem Tage: ihr habt euern Zorn

Allzusehr gerochen an dem Leben mein.

Mit Schanden geschieden sollt ihr von guten

Recken sein."

1020 Hinliefen all die Ritter, wo er erschlagen lag.

Es war ihrer Vielen ein freudeloser Tag.

Wer Treue kannt und Ehre, der hat ihn beklagt:

Das verdient’ auch wohl um Alle dieser Degen unverzagt.

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